Shira Camp - Lava Tower - Baranco Camp
23.09.05 Am Morgen müssen wir erst einmal die dünne Eisschicht von unserem Zelt abkratzen.
Einige Träger sitzen dick vermummt auf einem Felsen und wärmen sich in den ersten Sonnenstrahlen. Die Wolken sind über Nacht wieder "zurück gegangen in den Wald" klärt uns Gabriel auf. Vor uns blicken wir auf den Mt. Meru und hinter uns blickt allgegenwärtig der Kibo auf uns herunter. Mit unseren Reisekollegen, den Amerikanern, verstehen wir uns gut. Besonders Jay, indischer Abstammung, ist lustig und weltoffen. Norm spricht ziemlich amerikanisch, und so kommt es manchmal zu fatalen Verständigungs-Unfällen, über die sich Jay jedes Mal köstlich amüsiert. Bestimmt finden sie uns furchtbar deutsch und nach ein paar Tagen wundern sie sich auch nicht mehr über die Mengen, die wir problemlos vertilgen können. Uns ist es egal, wir haben eine Menge Spaß miteinander. Wie jeden Morgen brauchen Sie ein paar Minuten länger zum Packen, und so laufen wir mit Alfredo schon mal los. Langsam und gemütlich, pole pole, steigen wir den leichten Anstieg auf, immer im Angesicht des Gipfels. Die letzten Lobelien und sonstigen Pflanzen lassen wir bald hinter uns und durchqueren eine mit groben Felsen durchsetzte Lavawüste.
Bis zur Mittagsrast am Lavatower zieht es sich lange hin. Es ist der höchste Punkt mit 4.600 m den wir mühsam erreichen. Die heutige Tagesstrecke dient zur besseren Akklimatisierung.
Wir fühlen uns alle wohlauf. Kein Kopfweh, keine Atemnot, kein Bauchweh und keine Übelkeit. Alles in Ordnung, wir machen hier Picknick. Die Jungs erklettern noch den 50 m hohen Tower, um dort in den Nebel zu gucken, während ich ein Nickerchen mache. Danach erfolgt der Abstieg zum Baranco Camp. Der Weg führt unmittelbar unter dem Gipfel des Berges entlang, und dennoch ist er noch 2.000 m von uns entfernt.
Die Gletscherzungen wirken eher wie Restschneefelder auf uns. Bald erreichen wir wieder die Vegetationszone mit zauberhaften Senezien und einem richtigen Lobelienwald. Das Camp liegt ebenfalls auf einem felsigen Plateau, und ist schon von weitem zu sehen. An der gegenüberliegenden Wand kann man schon den Aufstieg erkennen, der uns am nächsten Tag bevorsteht. Aber erst einmal genießen wir den neuerlichen Blick auf den Mt. Meru und die Eisfelder des Kilimanjaro im Abendlicht.
? Km, 3.840m - 4.600m - 3.660m, GZ 6 h
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